Helga Streffing, Krimiautorin und bis 2019 Lehrerin an einem Berufskolleg. Schreibt Münsterland-Krimis mit einer Schulpsychologin und einem Kommissar aus Münster als Protagonisten
Die Begegnungen am Rande einer Lesung sind doch immer das Sahnehäubchen, das hängenbleibt. Zum Beispiel eine Zuhörerin, die extra aus Coesfeld nach Vreden gekommen war. Sie hatte im Lockdown den ersten Band meiner Krimis „Tod im Kollegium“ empfohlen bekommen, und dann hatte die gesamte Reihe ihr die Corona-Zeit erträglicher gemacht. Eine andere, die sich durch „Tod im Klosterinternat“ an ihre Zeit im Annastift in Vreden erinnert fühlte. Der Büchereileiter Michael Schürmann und sein Team, die für eine Wohlfühlatmosphäre rund um die Lesung gesorgt hatten. Die Buchhandlung Nova-Buch, die trotz widriger Umstände, die uns im Nachhinein herzlich zum Lachen brachten, einen Büchertisch organisiert hatten. Danke an alle Beteiligten!
Über diesen Lesungsort freue ich mich ganz besonders, denn in Osnabrück hatte ich ab Mitte der Achziger Jahre meine erste Stelle als Lehrerin und habe auch länger dort gewohnt. Sehr gerne übrigens. Am 10. März lese ich im Unikeller unterm Schloss. Den folgenden Artikel schrieb Dr. Harald Keller, der Organisator der monatlichen Veranstaltungsreihe „Die Lese-Rampe“.
Die Krimiautorin Helga Streffing liest in der Osnabrücker Literaturreihe „Die Lese-Rampe“
Tatort Pfarrgemeinde. Immer wieder wird die Schulpsychologin Hannah Schmielink in Verbrechen verwickelt. Was auch, aber nicht allein damit zu tun hat, dass ihr Ehemann Jan bei der Kriminalpolizei Münster tätig ist. Seinem Beruf verdanken die beiden immerhin ihre erste Begegnung. Der Mord an einer jungen Lehrerin in einem Berufskolleg führte sie zusammen. Inzwischen sind sie Eltern eines Jungen namens Lasse.In bislang acht Kriminalromanen hat die Autorin Helga Streffing das Privat-, Ehe- und Familienleben der Schmielinks begleitet. Der persönliche Rahmen liefert den Hintergrund für die unterschiedlichsten Delikte. Angesiedelt sind sie im Raum Münster und Rheine, wo Helga Streffing aufgewachsen ist und mittlerweile wieder lebt. Landschaften und Schauplätze kennt sie aus eigener Erfahrung. Auch Israel, Ziel der Hochzeitsreise des jungen Paares im Band 4 mit dem Titel „Pilgerfahrt in den Tod“.„Die spezielle Dynamik in einer solchen Reisegruppe war neben dem Aspekt Pilgerreise und der politischen Situation im Land Thema des Krimis“, sagt Helga Streffing. Entsprechend präzise und authentisch sind ihre Beschreibungen der Milieus und ihrer Protagonisten.Am 10. März 2023 wird Helga Streffing den achten Band ihres Krimizyklus im Rahmen der monatlichen Literaturreihe „Die Lese-Rampe“ vorstellen und im Gespräch mit Gastgeber Dr. Harald Keller über ihre schriftstellerische Arbeit, die sie 2008 während eines Sabbatjahres begann, berichten. Gleich ihre erste Veröffentlichung erreichte fünfstellige Verkaufszahlen.„Tod unterm Kirchturm“ spielt irgendwo zwischen Everswinkel, Telgte, Warendorf in der fiktiven münsterländischen Kleinstadt Altkirchen, dem neuen Wohnort der Schmielinks. Hannah Schmielink ist noch bemüht, Bekanntschaften zu schließen. Eine Möglichkeit bietet ihr die Mitwirkung in der katholischen Gemeindearbeit. Ausgerechnet dort kommt es zu einem Todesfall. Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen. Kurz darauf steht das Pfarrheim in Flammen. Die Kripo aus Münster rückt an. Und Hannah Schmielink steckt wieder einmal mitten im Geschehen …Eigentlich hatte Helga Streffing ihre Buchreihe mit dem siebten Band abschließen wollen. Aber die jüngere Entwicklung in der katholischen Kirche, so die Konflikte zwischen traditionalistischen und reformerischen Fraktionen, bot ihr ein weiteres Thema. Sie habe es, sagte sie im Gespräch mit der „Münsterländischen Volkszeitung“, „als Herausforderung gesehen.“ Das Ergebnis: ein spannender, sachkundig verfasster Kriminalroman mit kirchenkritischen Untertönen.Nicht nur Helga Streffings Stammleserschaft wird ihn zu schätzen wissen.
Nichtsahnend blätterte ich beim Frühstück am 22. 12. 2022 in den Westfälischen Nachrichten und fand auf der überregionalen Kulturseite diesen tollen Artikel von Paul Nienhaus von der Lokalredaktion in Rheine. Und das kurz vor Weihnachten!
Wenn man als Autorin durch die Einkaufsstraße der Heimatstadt schlendert und auf diese Präsentation aller acht Münsterland-Krimis trifft, die ich geschrieben habe, ist das schon ein Traum. So geschehen bei Thalia Rheine auf der Emsstraße. Und zu einer Signierstunde lud Frau Hang mich auch noch ein. Toll!
Bei Hildegard Vogel in der Buchhandlung Lesezeit in Münster war ich nach 2013 zum zweiten Mal eingeladen. In sehr persönlicher Atmosphäre kam es auf dieser 5. Lesung im Herbst zu vielen Gesprächen mit dem Publikum. Man sieht mir auf dem Foto an, wie froh und dankbar ich bin, dass so viele Menschen Hannah Schmielink und ihre Fälle von A bis Z gelesen haben und schätzen, aber auch immer noch welche neu mit Band eins „Tod im Kollegium“ starten, weil sie die Geschichte von Hannah und Jan von Anfang an nachvollziehen wollen.
Hochaufragende Backsteinmauern, eine kleine Pforte, an der nach 3G-Nachweis die Personalausweise und Handys in großen Umschlägen verschwanden. Ein wenig beklemmend war die Situation vor der Lesung im Kirchenraum der alten Justizvollzugsanstalt Münster schon. Am 21. 9. fand dort meine Charity-Lesung auf Einladung des Lions Club Annette von Droste Hülshoff statt. In kleinen Gruppen wurden die ca. 90 Besucher*innen durch verschlossene Türen, über Höfe und Treppen in den Kirchenraum der Haftanstalt geführt. Das alles galt natürlich auch für mich. Die ausnahmslos sehr jungen Wachbeamtinnen und -beamten waren aber außerordentlich freundlich und kommunikativ. Von den Gefangenen haben wir natürlich nichts zu sehen bekommen. Mein bisher ungewöhnlichster Lesungsort!
Dieses Mal soll alles ganz schnell gehen: mein 8. Münsterland-Krimi mit Schulpsychologin Hannah Schmielink ist schon in Druck gegangen. Noch in diesem Monat soll er ausgeliefert werden können. Vorbestellt werden kann er bereits im Dialogverlag und bei anderen Anbietern.
Wie man an Titel und Cover unschwer erkennen kann, dreht sich in diesem Band alles um eine katholische Kirchengemeinde: ein großartiges Setting, viele Verdächtige bei Haupt- und Ehrenamtlichen und Hannah wieder einmal in höchster Gefahr. Bin sehr gespannt auf die Reaktionen. Demnächst mehr dazu.
Nicht zufällig wird im Plakat für meine Lesung in Hamm-Herringen auch mein Geburtsname erwähnt. In der dortigen Gegend ist „Schmersträter“ ein bekannter Name. Mein Vater stammte von dort, und ich habe noch eine Menge Verwandte in der Gegend. Ich hoffe, ich treffe einige von ihnen am 24. August um 19 Uhr im Momentum.
Vielleicht wird es schon die letzte Lesung aus Band 7 „Tod im Nachbarhaus“ sein, denn der neue Band „Tod unterm Kirchturm“ wird dann schon im Druck sein. Eine kleine Zugabe wird es selbstverständlich geben: eine Szene aus meinem Erstling, die auf dem Friedhof von Herringen spielt. Ich freue mich auf diese besondere Lesung.
36,5 Grad wurden es im Münsterland gestern nicht, aber in Hannah Schmielinks neustem Fall – ausgerechnet zum Showdown. Frisch umgezogen ins östliche Münsterland gerät sie zwischen die verhärteten Fronten in einer katholischen Kirchengemeinde. Mehr wird noch nicht verraten, aber einen oder zwei Tote gibt es natürlich.
Lea Drüppel war eine der Schüler*innen aus Haltern, die 2015 beim Absturz der Eurowings-Maschine ums Leben kamen. Die junge Frau begeisterte sich fürs Theaterspielen und Musicals, wollte eine Ausbildung in diesem Bereich machen. Dazu kam es tragischerweise nicht mehr.
Ihr zum Gedenken wurde ein altes, schon lange leerstehendes Kino in Haltern zu einer Kleinkunstbühne umgewandelt – liebevoll hergerichtet mit einem einladenden Foyer, Bühne mit Garderobe, wo wir vier Autor*innen mit Getränken und Snacks verwöhnt wurden, einem kleinen Saal mit Tischgruppen, wo sich gut gelauntes Publikum einfand. Kein Wunder: es war die erste Veranstaltung dort nach langer Corona-Pause. Wir taten unser Bestes, um die Zuhörer mit Auszügen aus unseren Krimis zum Thema „Ruhrgebiet meets Münsterland“ zu unterhalten. Eine Szene aus „Tödliche Rollenspiele“, meinem 6. Krimi mit Hannah Schmielink, die am Halterner See spielt, fand besonderen Anklang. Freute die Autorin natürlich sehr!
Fast wäre die aktuelle Lesung, die das Team von Bücher Janning vorbereitet hat, ein drittes Mal verschoben werden müssen. Doch dann gab es eine tolle Alternative.
Buchhändlerin Beate Janning (l.) freute sich, mit Helga Streffing eine Autorin begrüßen zu dürfen, die ihr Publikum bestens zu unterhalten und zu informieren wusste. Foto: Eugen Schwind
Unter dem Motto „Mord bei Kaffee und Kuchen“ hatte das Team von Bücher Janning am Samstagnachmittag die Krimiautorin Helga Streffing zu einer Lesung im Stift Tilbeck eingeladen. Ursprünglich war die Autorin Nicole Kordek zu einer Lesung eingeplant: Diese hatte aber kurzfristig wegen Krankheit absagen müssen. Um die Veranstaltung nicht noch ein drittes Mal zu verschieben, bemühte sich das Team der Buchhandlung um eine gute Alternative. Und hatte Erfolg: „Wir haben Frau Streffing sehr kurzfristig akquirieren können, die wirklich eine klasse Lesung gemacht hat!“
Gelesen hat die Autorin aus ihrer Münsterland-Krimi-Reihe rund um die aufgeweckte Psychologin Hannah Schmielink. Als besonderes Highlight hatte sie für alle Gäste eine exklusive Kostprobe dabei: Die ersten Seiten aus ihrem neuen Buch, das im Herbst erscheinen soll. Unter dem Arbeitstitel „Mord unterm Kirchturm“ stellte die Autorin ihren neusten Band vor, der im östlichen Münsterland in der Region um Telgte und Everswinkel spielt.
Was passiert, wenn sich vier Autor/innen, zwei aus dem Münsterland und zwei aus dem Ruhrgebiet, beim Autorennetzwerk LiteraturRaumDortmund treffen? Sie entwickeln eine Idee, wie sie ihre Krimis mit regionalem Bezug dem Publikum präsentieren können. „Ruhrgebiet meets Münsterland“ war geboren.
Ich freue mich auf drei liebe Kolleginnen und Kollegen und bin sehr gespannt auf die Premierenlesung in einem neuen Format.
Als die Leiterin der KfD St. Marien mich letzte Woche anrief, war meine erste Reaktion: Sie wollen die Lesung am 22.2.22 (was für ein Datum!) ausfallen lassen. Aber weit gefehlt: sie ist nur verlegt worden – in die Marienkirche. Mehr Abstand – mehr Sicherheit. 2G wird sowieso geprüft. Da ich vom Chorraum aus lese, ist es auch für mich sicherer.
Die Kirche ist geheizt, eine warme Decke ist aber trotzdem zu empfehlen. Ich freue mich auf meine allererste Lesung in Ochtrup und hoffentlich viele Ochtruperinnen und Ochtruper. Bis dahin!
Nur ein paar Kilometer waren es gestern zum stimmunsvollen Heimathaus in Hauenhorst, wo mit mehr als einem Jahr Corona-bedingter Verspätung die Lesung der Rheinenser Landfrauen stattfand. An einem urgemütlichen Ort mit gekacheltem Kamin und dicken Balken an der Decke, bei selbstgebackenen Plätzchen und Glühwein war die Stimmung sehr entspannt. Aufmerksame Zuhörer, viele Fragen am Ende, und danach blieb man noch zum angeregten Plausch. Das habe ich so auch noch nicht erlebt. Und dass ich dabei von einer ehemaligen Schülerin im Publikum erfuhr, dass ich schon um 1995 von einem Sabbatjahr geträumt habe, in dem ich einen Krimi schreiben wollte, war das Sahnehäubchen. Ich hatte es komplett vergessen. Was man seinen Schülern so alles erzählt, um sie bei Laune zu halten.
Danke an die Landfrauen um Agnes Loose für die Beharrlichkeit, die Lesung doch noch durchzuführen. So engagiert sind nicht alle!
Im wunderbaren Ambiente des Sandsteinmuseums in Havixbeck durfte ich zum ersten Mal seit dem 2. Lockdown wieder vor Publikum lesen – inmitten von Skulpturen aus Sandstein. Ein erhebendes Gefühl. Und das Lesen hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Demnächst hoffentlich wieder öfter – die Terminleiste füllt sich allmählich.
Danke an die Organisatorin Frau Janning von „Bücher Janning Havixbeck“, für die es auch die erste Lesung nach langer Zeit war – perfekt organisiert mit 3G-Kontrolle, Abstand und Masken.
Es gibt sie: Veranstalter, die trotz ungeklärter Corona-Lage für den Herbst endlich wieder Lesungstermine vereinbaren. Inzwischen haben sich vier Termine für meinen letzten Krimi „Tod im Nachbarhaus“ angesammelt:
In meinem letzten Krimi „Tod im Nachbarhaus“ geht es hauptsächlich um ältere Menschen, insbesondere um die Mutter meiner Hauptperson Hannah Schmielink. Deswegen hatte ich die Idee, ein Hausnotrufsystem könnte eine wichtige Rolle spielen. Da alles ganz authentisch sein sollte, habe ich mich bei VITAKT in Rheine kompetent beraten lassen. Eine Stunde lang durfte ich in die Feinheiten des Systems eintauchen und es auch akustisch erfahren. Alles dazu im neuen Magazin von VITAKT, in dem mein Buch auf einer ganzen Seite vorgestellt wird. Danke an Frau Kuster und Frau Popko, die das alles ermöglicht haben.
Eine ungewöhnliche Anfrage erreichte mich vor einigen Tagen: Kerstin Joeris, Inhaberin der Reiselounge meer-erleben in Greven, hat im Shutdown einen Blog gestartet, in dem sie Bücher aus der Region und/oder mit Reisebezug vorstellt. Meine Krimis erfüllen beide Kriterien: spielen alle im Münsterland, und sind mit jeder Menge Tipps zu wunderbaren Orten gespickt, die es sich lohnt aufzusuchen. Hier der Link zum Blog:
Die Westfälischen Nachrichten veröffentlichen in ihren verschiedenen Ausgaben zur Zeit ein Literaturmagazin mit aktuellen Titeln. Und „Tod im Nachbarhaus“ ist dabei (oben links).
Nun ist die Werbung im westlichen Münsterland so gut wie komplett. Auch am – angeblichen – Schauplatz von Hannahs Fall Nummer 3 „Tod im Golddorf“ erschien in dieser Woche in den Westfälischen Nachrichten ein Artikel zum neuen Krimi „Tod im Nachbarhaus“. Ich hoffe auf reges Interesse, denn immerhin habe ich dort Verwandschaft und viele Bekannte.
Sehr schnell ging es wieder mit der Aktualisierung meiner Autorenseite bei „LITon.NRW“ – der Literatur-Online-Datenbank des Landes NRW. Hier findet man Arbeitsproben von allen 7 Hannah-Schmielink-Krimis – bitte auf den 3. grünen Button unter dem Pressefoto klicken. Viel Vergnügen beim Schmökern!
Alle angedachten Lesungen in Rheine, Münster, Stadtlohn und Bocholt sind wegen der Corona-Situation vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Um so wichtiger, dass die Presse trotzdem meinen neuen Krimi „Tod im Nachbarhaus“ vorstellt. So wie heute in der Münsterländischen Volkszeitung Rheine und der Emsdettener Volkszeitung. Der Artikel von Paul Nienhaus entstand aus einer kleinen Plauderei am Telefon, einem Presseartikel der Dialogverlags und einer Mail von mir. Alles garantiert virenfrei!
Diese tolle Empfehlung von „Tod im Nachbarhaus“ in der Emsdettener Volkszeitung schrieb Bettina Schwarte von der Buchhandlung „Atelier Buch und Kunst“. Da hüpft das Autorinnenherz ein bisschen höher!
Der neueste Münsterland-Krimi von Erfolgs-Autorin Helga Streffing ist da! Und natürlich dreht sich wieder alles um die beliebte Hauptfigur, Psychologin Hannah Schmielink, die beinahe aus Versehen in ein Verbrechen verstrickt wird und auf eigene Faust ermittelt. „Tod im Nachbarhaus“ ist der siebte Teil der erfolgreichen Serie, die im Dialogverlag erscheint, einem Partner von „Kirche-und-Leben.de“. Im Interview sagt Autorin Helga Streffing, worum es diesmal geht, wie sie sich mit ihren Nachbarn versteht – und ob es einen Krimi Nummer acht geben wird.
Frau Streffing, als Sie vor zehn Jahren ihren ersten Krimi „Tod im Kollegium“ veröffentlicht haben, war das die Erfüllung eines Traums während eines Sabbatjahrs. Jetzt ist ihr siebter Hannah-Schmielink-Krimi aus dem Münsterland erschienen. Wie bewahren Sie sich die Lust am Schreiben?
Was mich vor allem zum Schreiben motiviert, ist ein spannendes Thema als Hintergrund der eigentlichen Krimihandlung, das ich den Lesern auf hoffentlich unterhaltsame Weise nahe bringen kann. Bei meinem Erstling ging es beispielsweise um Konflikte in einem Lehrerkollegium, beim „Golddorf“ um Probleme von Jugendlichen und bei der „Pilgerfahrt“ um das Erleben des Heiligen Landes auf einer Gruppenreise. Auch im neuen Krimi, in dem die Generation der Älteren und die Sorge der Jüngeren um sie im Vordergrund stehen, werden verschiedene Aspekte der Thematik durch die handelnden Figuren beleuchtet. Die Idee für den neuesten Krimi hatte ich übrigens schon viele Jahre im Kopf, auch weil ich weiß, dass unter den Fans meiner Hauptperson Hannah Schmielink auch ältere Leserinnen und Leser sind. Bestes Beispiel ist die über 90-jährige Schwiegermutter einer Freundin, die alle sechs Krimis gelesen hat und sich auf Nummer sieben freut.
Ihr neuer Krimi heißt „Tod im Nachbarhaus“. Haben Sie so schlechte Erfahrung mit Ihrer eigenen Nachbarschaft, oder wie sind Sie auf dieses Thema gekommen?
Überhaupt nicht! Wir haben seit Jahrzehnten sehr viel Glück mit unseren Nachbarn. Aber man hört natürlich hier und da von Unstimmigkeiten oder schweren Konflikten, die gelegentlich sogar vor Gericht landen. Kein Wunder! Nachbarschaften sind meistens rein zufällig zusammengesetzt, und nicht immer passt es. Dann sind die verfeindeten Parteien dazu verdonnert, weiter Tür an Tür auszuharren, weil man sein Zuhause schließlich nicht aufgeben will.
Und noch etwas: Eine Nachbarschaft entsteht oft in der Phase der Familiengründung. Irgendwann ziehen die Kinder dann meistens fort. Wenn Jahrzehnte später in einer solchen Straße viele betagte Menschen leben, die allmählich Unterstützung im Alltag benötigen, gehören bald auch Gärtner, Putzhilfen, Lieferanten, Mitarbeiter von Pflegediensten, Essen auf Rädern und andere Betreuungskräfte irgendwie zur Nachbarschaft dazu. Und so mancher Anwohner hat keinen Überblick mehr, wer nun eigentlich in den Häusern ein- und ausgeht. Guter Stoff für einen Krimi!
Worum geht es – kurz gefasst – im neuen Buch, wo im Münsterland spielt es diesmal?
In der selbstverständlich fiktiven Sonnenstraße in Gescher kommt die ältere Nachbarin von Hannahs Mutter Brigitte unter ungeklärten Umständen ums Leben. Hannahs Mann Jan und seine Kollegen von der Kripo Münster ermitteln. Alte Geschichten werden hochgekocht. Und noch etwas treibt die Anwohner um: Immer wieder wird Geld vermisst. Die Situation spitzt sich zu, als jemand nach einem Nachbarschaftsfest verschwunden ist.
Hannah, die vorübergehend wieder in ihrem alten Jugendzimmer kampiert, ist total überfordert: Ihre Mutter braucht Unterstützung im Alltag, die Beziehung der beiden ist allerdings angespannt. Von ihrer Schwester fühlt Hannah sich im Stich gelassen. Gleichzeitig wird sie von den Bewohnern des Nachbarhauses, die früher eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielten, immer tiefer in den Fall hineingezogen und hat deswegen Stress mit ihrem Mann.
Aber es gibt auch Lichtblicke, wenn Hannah sich von ihrer Freundin Anne bei einem Treffen in Billerbeck Rat holt oder sich mit der wunderbaren, fast 90-jährigen Nachbarin Josefine anfreundet. Und im dramatischen Showdown erlebt nicht nur Hannah, sondern auch der Leser eine faustdicke Überraschung.
Wie in Ihren anderen Krimis berühren Sie auch in „Tod im Nachbarhaus“ ein soziales, sogar ein ethisches Thema: die Frage der Pflege von Angehörigen durch ausländisches Personal, von Patientenverfügung, von Verantwortung für die Eltern, wenn sie alt werden. Warum machen Sie das?
Jüngere wie ältere Menschen verdrängen gerne, dass unweigerlich irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem jemand nicht mehr allein für sich und seine Angelegenheiten sorgen kann. Plötzlich steht man als Angehöriger dann vor ganz praktischen Fragen wie die, wer Betreuung oder Pflege übernehmen soll, wo man Unterstützung bekommt. Die Probleme vergrößern sich noch, wenn weder Vorsorgevollmacht noch Patientenverfügung der Betroffenen vorliegen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie beruhigend es ist, wenn man sich dazu durchgerungen hat, rechtliche Regelungen zu treffen. Und wie wichtig es ist, sich Hilfe zu holen, wenn man in einer Pflegesituation Informationen braucht, wenn man sich überfordert fühlt, wenn man einfach mal Trost braucht. Dazu wollte ich ein bisschen Mut machen.
Sie werden oft und gern von Büchereien, Buchhandlungen, Vereinen zu Lesungen eingeladen. Wie steht es darum in der Corona-Krise?
Meine erste Lesung unter Corona-Bedingungen war im Frühjahr eine Veranstaltung auf der Terrasse der Stadthalle Rheine, die trotz relativ kühlen Wetters gut besucht war. Natürlich fehlte mir mit Abstand und Maske-tragendem Publikum schon ein wenig der direkte Kontakt mit den Zuhörern, aber mit einer guten Mikro-Anlage ging es doch viel besser, als ich gedachte hatte. Inzwischen gibt es wieder Termine für Lesungen in genügend großen Räumen und mit Hygienekonzept. Ich bin sehr gespannt und freue mich darauf. Das Kribbeln vor der Premierenlesung macht sich langsam bemerkbar, aber man wird sehen, wie es angesichts der erneut steigenden Corona-Zahlen sein wird. Vielleicht sieht die Welt im nächsten Frühjahr schon wieder anders aus. Das wünsche ich uns jedenfalls allen.
Inzwischen sind Sie nicht mehr aktive Lehrerin, sondern aktiv im Ruhestand. Wie wird es mit Hannah Schmielink weitergehen?
„Tod im Nachbarhaus“ habe ich mehr oder weniger in einem Rutsch in meinem ersten Winter als Rentnerin geschrieben. Unmittelbar danach kam der Lockdown. Ich muss zugeben, dass ich mich seitdem an das ruhigere Leben schon gut gewöhnt habe und es genieße. Ein reizvolles Thema, das mich zum Weiterschreiben motiviert hätte, schien weit und breit nicht in Sicht. Aber dann kam sogar während der Besprechung des Manuskripts von „Tod im Nachbarhaus“ eine Idee, die eigentlich total naheliegend ist. Und plötzlich konnte ich es mir doch wieder vorstellen, noch mal loszulegen. Vielleicht im Winter, wenn ich als Mitglied der Risikogruppe „Ältere“ nicht viel unter Leute komme … Mal schauen. Es gibt ja keine Eile.
6. Juni 2023; Münster
30, Juni 2023: Osnabrück
7. September 2023: Everswinkel
12. September 2023: Meppen
20. Oktober 2023: Westerkappen
26. Oktober 2023: Rheine
28. Mai 2024: Schöppingen
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